Die freie Natur bietet Fischen eine reiche Auswahl an Nahrung, die sich aus unterschiedlichen Bestandteilen zusammensetzt: Algen, Pflanzen, Mückenlarven, Insekten, andere Fische und manchmal sogar Artgenossen. Die Nahrung ist abwechslungsreich und enthält alles was die Fische brauchen (Vitamine, Proteine, Kohlenhydrate, Fette und Minerale). Das Aquarium selbst bietet keine ausreichende Nahrungsgrundlage, deshalb sind sie auf Fütterung angewiesen. Im Prinzip muss die Ernährung im Aquarium sogar besser sein als in der freien Natur. Zierfischfutter darf keine Krankheitserreger enthalten. Im geschlossenen Lebensraum Aquarium würden sich eingeschleppte Krankheiten sehr schnell verbreiten und der gesamte Besatz könnte erkranken.
Aus der Aquakultur lassen sich viele Forschungsergebnisse über die Ernährung der Fische für die Aquaristik übernehmen. Anderseits sind die Ziele der kommerziellen Aquakultur und der Aquaristik doch recht unterschiedlich. Aquarientiere benötigen eher ein Diätfutter.
Die Nahrung
Proteine:
In der Fischnahrung sind Proteine von besonderer Bedeutung. Die Gesundheit der Fische hängt von einer ständig hohen Zufuhr von Proteinen in der Nahrung ab. Der Anteil an Proteinen im Futter sollte etwa 30 - 40 % betragen und entsprechend der Art, dem Alter, der Größe, der Wasserqualität und der Temperatur variiert werden. Die Proteine müssen außerdem in verdaulicher Form verabreicht werden. Tierische Proteine sind leichter verdaulich als Pflanzenproteine, aus diesem Grunde finden sich in den meisten Kunstfuttersorten, die im Handel erhältlich sind, Fischfleisch bzw. Fischmehl. Denn Fischfleisch besteht hauptsächlich aus Proteinen. Natürliche Proteine - gleichgültig ob pflanzlich oder tierisch - sind Verbindungen aus Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und einigen Spurenelementen. Sie enthalten unterschiedliche Anteile von etwa 25 verschiedenen Aminosäuren und sollten auf gar keinen Fall fehlen. Überschüssige Proteine werden als giftiges Ammoniak oder als Harnstoff ausgeschieden.
Kohlenhydrate:
Kohlenhydrate reichen von einfachen Zuckern (z.B. Glukose), dem Photosyntheseprodukt der Pflanzen bis hin zu Stärke und Zellulose der Pflanzen. Ein Nahrungsanteil von etwa 40 % scheint am zuträglichsten zu sein. Grobe Nahrung kann die Verdauung anregen, wie es beim Menschen der Fall ist und sollte gut 4 % der Nahrung ausmachen. Fette: Fette sind die Hauptenergiequelle der Fische. Die wichtigsten sind einfache ungesättigte Fette, wie z.B. Linolsäure. Der Gesamtgehalt an Fetten in der Nahrung eines Tieres muss dem Energiebedarf entsprechen. Man fand heraus, dass ein Gehalt von etwa 8 % Fett in der Nahrung am günstigsten ist. Bei Mangel an energiereicher Nahrung bleibt das Wachstum zurück. Ein Defizit an Fettsäuren kann Flossenfäule, Herzkrankheiten und den Tod zu Folge haben.
Vitamine:
Ein Fisch scheint einen höheren Vitaminbedarf als ein Säugetier zu haben, vielleicht weil er diese nicht so gut verwerten kann. Da er viele von ihnen nicht selbst aufbauen kann müssen sie mit dem Futter zugeführt werden. Viele Futtermischungen, die für uns im Fachhandel erhältlich sind, werden Vitamine zugemischt. Lebendfutter dagegen bietet ganz generell einen natürlichen und ausgewogenen Gehalt an Vitaminen. Nachfolgend die 15 wichtigsten Vitamine, die den Aquarienfischen verabreicht werden sollten.
Heutzutage werden im Handel viele verschiedene Futtersorten angeboten, bei denen sich die Frage stellt: "Welche nehme ich?". Man kann mit gutem Gewissen sagen, dass die Futterangebote der großen Hersteller (SERA, TETRA, JBL, DENNERLE oder NUTRAFIN usw.) von guter Qualität sind. Welchen Hersteller ihr nun wählt bleibt euch überlassen.
Das Füttern stellt natürlich gerade bei kleineren Becken unter 100l eine gewisse Belastung des Wassers dar (Phosphat), deshalb sollte in geringen Mengen, soviel wie die Fische in 2-3 min aufnehmen können, gefüttert werden. Es besteht auch kein Grund Angst zu haben, dass eure Fische "verhungern" wenn ihr mal vergesst sie zu füttern, selbst wenn ihr übers Wochenende mal nicht daheim seit ist das kein Anlass zur Beunruhigung... in der Natur bekommt ein Fisch auch nicht regelmäßig Futter, es gibt Tage an denen sie bei der Jagd nach Nahrung weniger oder gar nicht erfolgreich waren. Solche Nahrungsausfälle überwinden sie ohne Probleme. Unsere Aquarienfische können ohne Probleme 14 Tage ohne Futter auskommen, dies gilt allerdings nur für ausgewachsene und nicht für Jungtiere.