Wissenschaftliche Bezeichnung: Chromobotia macracanthus
Bedingungen:
ab 300 Liter |
24-28°C |
bis 30 cm |
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Die Prachtschmerle ist ein Süsswasserfisch aus der Familie der Prachtschmerlen (Botiidae) und gehört der Ordnung der Karpfenähnlichen Fische (Cypriniformes) an. Sie stammt ursprünglich aus Indonesien (Sunda Inseln) und kommt dort in fließenden Gewässern vor. Ihre auffällige hellorangene Färbung mit den schwarzen Bändern dient in den schnell fließenden Heimatgewässern der Tarnung und brachte ihr einige Beliebtheit unter Aquarianern ein. Die Schuppen dieser Tiere sind so klein, dass es den Anschein hat, der Fisch wäre "nackt".
Diese Art wird auch unter folgenden Synonymen geführt: Botia macracanthus, Botia macrocanthus, Cobitis macracanthus, Hymenophysa macracantha. Zur besseren Verteidigung besitzt die Prachtschmerle über beiden Augen jeweils einen spitzen und scharfen Dorn, der bei Bedarf durch eine Muskelbewegung aus einer Hauttasche ausgeklappt und mittels eines Knochengelenks arritiert werden kann. Aquarianer sollten deshalb bei der Pflege des Beckens oder anderer Eingriffe etwas Vorsicht walten lassen, um eine ungewollte Verletzung zu vermeiden. In der Regel dürfte aber kein großes Risiko bestehen, denn die Tiere sind sehr flink und gehen einem schnell aus dem Weg. Chromobotia macracanthus können mit dem Schlundknochen knackende hörbare Geräusche von sich geben. Diese dienen der Kommunikation untereinander. Da sie wie alle Karpfenähnlichen Fische einen Weberschen Apparat besitzen, sind sie in der Lage diese Töne wahrzunehmen.
Chromobotia macracanthus kann eine Größe von bis zu 30 cm erreichen und unter entsprechenden Bedingungen bis zu 20 Jahre alt werden. Durch die Größe und Schwimmfreudigkeit dieser Tiere sollte eine Beckenlänge von 150 cm nicht unterschritten werden. Zudem muss im Aquarium auf einen entsprechend großen Schwimmraum geachtet werden. Dieser Fisch ist nicht für kleine Aquarien geeignet. Des Weiteren ist bei der Einrichtung Acht zu geben, dass den Prachtschmerlen ausreichend große Höhlenverstecke zur Verfügung stehen. Ein Bodengrund aus Sand oder feinem Kies (kein scharfkantiger Kies) sollte bevorzugt werden. Prachtschmerlen sind keine Schwarmfische, leben aber in größeren sozialen Verbänden zusammen. Deshalb sollten sie erst ab einer Gruppenstärke von mindestens 5 Tieren gehalten werden. Einzeltiere verkümmern und werden zum Teil aggressiv. In größeren Gruppen sind sie friedlich und können am besten mit Labyrinthfischen oder Barben vergesellschaftet werden.
Die Futterzugabe gestaltet sich relativ unproblematisch. Genommen werden Frost- und Lebendfutter, handelsübliche Futtertabletten und auch Schnecken. Da die Prachtschmerle gerne mal die ein oder andere Schnecke knackt und frisst, wird sie auf einigen Seiten im Netz als der Schneckenvernichter schlechthin angepriesen. Wie auch schon bei anderen, hier von uns beschriebenen, Arten der Hinweis: Niemals Tiere zu irgendwelcher Symptombekämpfung kaufen! Sei es Algenwuchs, Schneckenplage oder sonst was.
Eine gezielte Zucht ist in Hobby-Aquarien nicht nachgewiesen. Zufallszuchten sind aber bekannt. Dabei haben die Tiere (Freilaicher) meistens in Höhlenverstecken abgelaicht. Die Schwierigkeit bei der Zucht besteht darin, dass die Prachtschmerlen in der Regel auf Laichwanderung gehen. Sie ziehen in ihrem natürlichen Habitat in großen Schulen, am Beginn der Regenzeit, in die schnellfließenden Oberläufe von Flüssen und laichen dort ab. Die geschlüpften Jungfische ziehen dann mit der Strömung in die Unterläufe und nährstoffreichen Mündungsgebiete der Flüsse, wo sie dann aufwachsen.