Wissenschaftliche Bezeichnung: Botia lohachata, Botia almorhae
Bedingungen:
ab 300 Liter |
24-30°C*(18-26°C) |
bis 18 cm |
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Vorkommen: Nordindien, Pakistan, Nepal, Bangladesch
Die Netzschmerle lebt in sauerstoffreichen und klaren, den Himalaya entwässernden Flüssen. Dort eher in ruhigeren Seitenabschnitten in mäßiger Strömung. Die juvenilen Netzschmerlen leben auf einer Höhe von mindestens 150m über dem Meeresspiegel. Nach der Geschlechtsreife wandern sie in deutlich höher gelegene Gewässer auf bis zu 1500 m.
Größe: Im Aquarium können die Tiere nachweislich über 17 cm groß werden.
Futter: In der Natur vor allem Schnecken, Insektenlarven und Aufwuchs. Aber auch junge Triebe von einigen Wasserpflanzen werden gerne gefressen. Im Aquarium sollte regelmäßig mit kräftigem Lebend- und Frostfutter gefüttert werden. Futtertabs und Flockenfutter werden auch gerne genommen.
Wasser:
Temperatur: 24 – 30° C *(18 – 26° C)
pH: 6,0 – 7,5
GH: 2 – 18°
Eine gute Wasserhygiene und regelmäßige Teilwasserwechsel sind erforderlich!
*Gerade die Angaben zur Temperatur sind mittlerweile umstritten (siehe dazu z.B. auch die Diskussion des Wikipedia Eintrags oder http://netzschmerlen.npage.de). In der Natur sind Netzschmerlen, durch die deutlichen Höhenunterschiede die sie im Laufe ihres Lebens überwinden, sehr viel niedrigeren Temperaturen ausgesetzt als bisher angegeben. Es gibt Quellen in denen zu lesen ist, dass sie mit Temperaturen um 18°C sehr gut auskommen und sogar agiler werden. Wird den Tieren eine kühlere Winterpause geboten, kann dies sie auch zum ablaichen anregen. Netzschmerlen können dennoch auch bei den bisher angegebenen Temperaturen mit tropischen Fischen vergesellschaftet werden.
Becken: Die häufig zu findende Angabe einer Kantenlänge von 80 cm ist sehr veraltet und deutlich zu klein. Eine Beckenlänge von mindestens 120cm, besser noch länger, sollte geboten werden. Dabei ist die Höhe des Beckens relativ nebensächlich, eine größere Grundfläche dafür von Vorteil.
Das Aquarium sollte möglichst über feinen Bodengrund verfügen. Die Verstecke können aus Steinaufbauten, Wurzeln, Bambus- und Tonröhren bestehen. Eine abwechslungsreiche Strukturierung ist von Vorteil, damit den intelligenten Tieren nicht langweilig wird. Habitat typisch wäre ein Becken das primär aus Gestein, einigen Wurzeln und eher wenigen Pflanzen besteht. Das Becken kann aber problemlos auch stark bepflanzt sein und mit wenigen oder keinen Steinen gestaltet werden.
Verhalten: Netzschmerlen sind Gruppenfische die in ihren natürlichen Habitaten in größeren Trupps zusammenleben. Sie haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten mit einer klaren Hierarchie. Es kommt in den Gruppen immer mal wieder zu Rangkämpfen, welche bei ausreichender Gruppengröße und genügend Versteckmöglichkeiten aber harmlos ablaufen. Über Knacklaute, welche auch im Aquarium gut hörbar sind, können Netzschmerlen sich miteinander verständigen. So zeigen sie an, wo es Futter gibt oder warnen einander. Netzschmerlen legen sich außerdem manchmal auf die Seite um sich auszuruhen. Dies ist ein ganz normales Verhalten der Tiere. Auch kann es vorkommen, dass ein jüngeres Tier mit einem Alttier synchron schwimmt (Shadowing).
Äußerliche Merkmale: Die Schuppen der Netzschmerle sind äußerst klein und glänzen bei Jungtieren golden und silbrig, bei erwachsenen Tieren dann eher grau bis gelb. Das Netzmuster zeigt sich bei juvenilen Netzschmerlen in seiner typischen Ypsilon (YYY) Form in schwarz. Daher auch der englische Name Yo-Yo Loach. Bei adulten Tieren geht die Musterung in ein Labyrinth artiges und einmaliges Muster in Brauntönen über. Netzschmerlen haben, so wie andere Schmerlen Arten auch, zur Verteidigung einen herausklappbaren Dorn unter dem Auge.
Geschlechtsunterschiede: Die Geschlechter können äußerlich ausschließlich, aber gut am Laichansatz der Weibchen unterschieden werden.
Haltung: In ihren natürlichen Habitaten verstecken sich die Tiere gerne in Ritzen und Spalten zwischen Steinen. Im Aquarium kann ihnen dies durch Steinaufbauten oder passende Röhren geboten werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, mehr solcher Versteckmöglichkeiten zu bieten als Tiere vorhanden sind, um dadurch entstehende Aggressionen zu minimieren. Für fünf Tiere sollten zum Beispiel mindestens acht Verstecke angeboten werden. Es sollten wenigstens fünf Tiere zusammen gehalten werden.
Netzschmerlen eignen sich gut für Gesellschaftsaquarien. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass ihren Bedürfnissen Rechnung getragen wird. Lediglich mit ihnen bei der Nahrungsaufnahme unterlegenen, bodenbewohnenden Fischen wie Panzerwelsen, sollten sie nicht unbedingt vergesellschaftet werden. Für die Einrichtung eines Biotopaquariums würden sich beispielsweise sehr gut die weniger Wärme liebenden Malabarbärblinge oder Devariobärblinge eignen.
Zucht Netzschmerlen: Im Aquarium nicht nachgewiesen.
Text und Bildquelle: Stefan Steiniger