Walnussblätter

Walnussblätter

WalnussbaumJeder kennt sie, Seemandelbaumblätter, mit ihrer positiven Wirkung auf Fische und Wasser. Da der Seemandelbaum aber nur in den Tropen und Subtropen vorkommt, ist die Beschaffung der Blätter für uns Mitteleuropäer etwas schwierig. Dies machen sich mittlerweile viele zu Nutzen und bieten die begehrten Blätter zu horenden Preisen (100 Stück für 70€) an.
Wer möchte schon auf dieses höchst wirkungsvolle und exotische Mittel verzichten, keiner natürlich. Deshalb zahlen die meisten Aquarianer diese astronomischen Summen. Aber es geht auch anders...
Walnussbäume, explizit die Walnussblätter haben die selben Eigenschaften und sind völlig kostenfrei, man muss sich nur die Mühe machen sie zu sammeln.

 

Auffinden und Erkennen

Die Echte Walnuss (Juglans regia) ist durch ihre Kultivierung als Fruchtbaum hierzulande weit verbreitet. Manch einer wird sie vielleicht sogar direkt im Garten antreffen. Da sie gegen Winterkälte und Frost sehr empfindlich ist, findet man sie häufig in wintermilden, nicht zu niederschlagsarmen Lagen wie in den Weinbaugebieten. Sie liebt tiefgründige, frische, nährstoff- und kalkreiche Lehm- und Tonböden. Der Baum kann bis zu 30m hoch werden und besitzt eine dunkel- bis schwarzgraue Borke. Die Blätter sind bis zu 30cm lang, unbehaart und besitzen eine elliptische Form.

 

Eigenschaften und Wirkung

Wie die getrockneten Seemandelbaumblätter haben auch die getrockneten Walnussblätter eine desinfizierende und antibakterielle Wirkung. Dies wird vor allem durch die Gerbstoffe welche die Blätter enthalten bewirkt. Es wurde schon von erfolgreicher Heilung der Flossenfäule allein durch Walnussbaumblätter berichtet. Die Huminsäuren der Blätter beeinflussen zudem den pH-Wert und können optimal zur Ansäuerung des Aquariumwasser benutzt werden. Sie besitzen eine keimhemmende Wirkung und sind äußerst wirksam gegen Laichverpilzung. Gerade in Becken mit Garnelen und Krebsen, in denen keine kupferhaltigen Fischmedikamente eingesetzt werden dürfen, werden sie gerne genommen.
Des Weiteren sind die getrockneten Blätter eine begehrte Speise bei Garnelen, Krebsen, Schnecken und vielen Welsarten.

 

Anwendung

Nach dem Sammeln der frischen Blätter werden diese getrocknet. Niemals die frischen Blätter verwenden, da diese Chlorophyll (auch Blattgrün genannt) enthalten. Auch keine schon abgefallenen Blätter (im Herbst) aufsammeln, denn der Baum entzieht dem Blatt, bevor er es abstößt, die wichtigsten Stoffe. So verliert das Blatt seine positiven Eigenschaften und wird für aquaristische Zwecke unbrauchbar. Je nachdem wie groß die Blätter ausfallen werden 2-3 auf 100l Wasser gegeben. Durch regelmäßiges Messen der Wasserwerte die Ansäuerung überprüfen und ggf. reagieren. Durch die Freisetzung der Huminsäuren wird sich das Wasser, ähnlich wie bei der Verwendung mit Torf oder Erlenzapfen, leicht dunkel bis bernsteinfarben verfärben. Das ist völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung. Die Färbung wirkt optisch überaus reizvoll. So fern die Blätter noch nicht aufgefressen wurden müssen sie nach 4-5 Tagen aus dem Becken entfernt werden. Bei Krankheitsfällen wie z. B. Flossenfäule oder Ichthyo können getrocknete Walnussblätter unterstützend verwendet werden.