Schwertträger - Xiphophorus hellerii

Schwertträger - Xiphophorus hellerii

Wissenschaftliche Bezeichnung: Xiphophorus hellerii


Bedingungen:

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ab 112 Liter
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21-28°C 
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ca. 16 cm
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pH-Wert: 6,5-8
GH: bis 30°dGH

 

Schwerttraeger2Schwertträger gehören zur Familie der lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae) und stammen ursprünglich aus Mittelamerika. Sie kommen in Mexico und Belize vor, sowie ausgesetzt an vielen weiteren Orten u. a. im Süden der USA, Hawaii, Puerto Rico, Südafrika, Sri Lanka und Australien. Sie sind sowohl im Flachland als auch im Hochland anzutreffen. Das Männchen kann ca. 14 cm groß (ohne "Schwert" gemessen) werden und besitzt eine am unteren Teil länglich ausgeführte Schwanzflosse, dass "Schwert" (daher auch der Name). Das Weibchen hingegen kann eine Größe von bis zu 16 cm erreichen. Sie besitzt kein "Schwert", wirkt etwas größer und kompakter. Das Aquarium sollte einen großzügigen Schwimmraum aufweisen, der im Hintergrund und an den Seiten von Pflanzen gesäumt ist und einige Versteckmöglichkeiten bietet. Schwertträger sollten ab einem Beckenvolumen von 112l gehalten werden.

 

Der Schwertträger ist ein sehr friedlicher und lebhafter Fisch. Deshalb sollte die Abdeckung des Beckens fest schließen, da er ein guter Springer ist. Er sollte in Gruppen ab 5 Tieren gehalten werden wobei darauf zu achten ist, dass entweder nur ein oder mehrere Männchen miteinander gehalten werden. Denn während des Imponierens um die Weibchen neigen die Männchen untereinander zur Aggressivität. Bei mehreren Männchen verteilen sich die Kampfhandlungen dann soweit, dass die Belastung nicht auf einem Tier allein liegt. Xiphophorus hellerii können gut mit gleichgroßen Arten vergesellschaftet werden. Allerdings sollte bei langflossigen Arten darauf geachtet werden, dass keine flossenzupfenden Arten wie die Sumatrabarben (Barbus tetrazona) darunter sind. Bei pH-Werten von 6,5-8, einer Gesamthärte von 10-30°dGH und Temperaturen von 21-28°C fühlen sie sich sehr wohl. Wie man schon an den Wasserwerten merkt sind sie recht anspruchslos und eignen sich daher gut für Anfänger. Das Selbe gilt dem Futter, er nimmt bereitwillig alles im Handel angebotene Lebend-, Frost- und Trockenfutter.

 

SchwerttraegerDer Schwertträger zählt zu jenen Zierfischen, deren Wildform man kaum noch in Aquarien antrifft. Das hat einen entscheidenden Grund und zwar die Fortpflanzungsfreudigkeit. Eine Vermehrung dieser Tiere geschieht ohne Zutun des Aquarianers. Wie bei allen anderen lebendgebärenden Zahnkarpfen ist die Afterflosse der Männchen zum Gonopodium, dem Fortpflanzungsorgan, umgewandelt. Nach vierwöchiger Trächtigkeit wirft das Weibchen bis zu 200 Jungfische ab, die von den Alttieren manchmal verfolgt werden. Die separate Aufzucht ist erfolgreicher. Eine Besamung des Weibchens reicht für mehrere Würfe aus. Große Weibchen bringen alle 4 bis 8 Wochen Jungfische zur Welt. Die Jungfische können sofort mit kleinem Lebendfutter, Trocken- bzw. Staubfutter oder Spirulina-Pulver gefüttert werden.

 

Die Farb- und Formenpalette der im Handel angebotenen Schwertträger ist enorm. Dies ist mitunter auf die oben angesprochene leichte Zucht und auf die besondere Eigenschaft zurückzuführen, dass Xiphophorus hellerii problemlos mit den ihm am engsten verwandten Arten Hybriden zeugen kann, insbesondere mit dem Platy oder Spiegelkärpfling (X. maculatus) und dem Papageienplaty (X. variatus). Es verwundert also kaum, dass es heutzutage so viele Zuchtvarianten gibt. Sie unterteilen sich im allgemeinen in drei Große Gruppen:

 

a) Normalflossige Fische, die vom Körperbau her der Wildform ähneln, jedoch meist anders gefärbt sind.

b)Langflossige Varianten des Simpson-Typs mit einer segelartigen Rückenflosse, deren übrige Flossen der Wildformen entsprechen.

c) Langflossige Leierschwanzvarianten, bei denen alle Flossen stark entwickelt sind. Die am oberen und unteren Rand verlängerten Strahlen bilden die "Leier". Bei den echten Leierschwanz-Varianten sind das Gonopodium und alle anderen Flossen so stark vergrößert, dass eine erfolgreiche Paarung unmöglich ist. Infolge dessen stellen die Leierschwanzmännchen eine Sackgasse der Evolution dar, obgleich sie fruchtbar sind.