Fische empfinden bei Verletzungen Schmerzen. Das konnten schottische Forscher nun erstmals bei Regenbogenforellen nachweisen. Die Tiere tragen in der Haut Schmerzsensoren und zeigen nach Verletzungen ein Schmerzverhalten ähnlich dem von Säugetieren, berichten die Forscher.
Das Team um Lynne Sneddon vom Roslin-Institut in Edinburgh entdeckte am Kopf von Regenbogenforellen insgesamt 58 Schmerzsensoren. Die so genannten Nozizeptoren wurden nach mechanischer Verletzung, beim Kontakt mit heißen Gegenständen oder schmerzhaften Chemikalien aktiv. Damit würden die Sensoren ähnliche Eigenschaften aufweisen wie jene des Menschen, schreiben die Forscher. Besonders sensitiv reagieren die Schmerzrezeptoren der Forellen aber auf Verletzungen, wie sie an Angelhaken vorkommen: Diesbezüglich seien Fische etwa so empfindlich wie Säugetiere in den Augen, sagt Sneddon.
Auch in Verhaltenstests zeigten die Forellen typische Schmerzreaktionen, die weit über einfache Reflexe – wie etwa ein Zurückweichen – hinausgingen. Spritzten die Forscher den Tieren Bienengift oder Essigsäure in die Lippen, begannen diese viel später wieder zu essen als Fische, denen nur Salzwasser gespritzt worden war. Zudem rieben die Fische ihre schmerzenden Lippen am Kies des Fischtanks. Damit seien alle Kriterien für ein typisches Schmerzempfinden bei Fischen erfüllt, sagt Sneddon.
Quelle: wissenschaft.de