Dammbruch wird zum brasilianischen Fukushima

Dammbruch wird zum brasilianischen Fukushima

Der Dammbruch des Abbaubeckens der Eisenerzmine von Bento Rodrigues vor zwei Wochen weitet sich zu einer der größten Umweltkatastrophen in der Geschichte des Landes aus. Medien sprechen mittlerweile vom Fukushima Brasiliens.

 

Bei dem Kollaps von zwei Staudämmen am 5. November dieses Jahres ergossen sich 50 Millionen Kubikmeter einer toxischen Mischung aus Eisenerzresten, den beim Abbau eingesetzten Chemikalien, Metallen wie Arsen und Quecksilber sowie Schlamm über die Ortschaft Bento Rodrigues und gerieten anschließend in den Rio Doce (BrasilNews berichtete, 09.11.15). Dabei sind laut aktuellen Angaben neun Menschen ums Leben gekommen und weitere 19 Personen gelten noch als vermisst, berichtet die Folha de S. Paulo.

 

Mittlerweile hat die Schlammwelle den Atlantik erreicht. Ein starker Wellengang verhinderte jedoch den Abfluss der giftigen Mischung in den Ozean, so dass sich diese kilometerweit landeinwärts rückstaut. Brasiliens Wasserbehörde ANA warnte vor einer Umweltkatastrophe unbeschreiblichen Ausmaßes. Die giftige Welle habe entlang von 500 km Flusslauf fast das ganze aquatische Leben vernichtet, schreibt der Guardian unter Bezug auf den ANA-Bericht.

 

Zudem sei durch die Verseuchung des Flusses mit Arsen, Zink, Kupfer und Quecksilber die Aufbereitung des Wassers zum Trinkwasser nicht mehr möglich. Die Wasserversorgung von Hunderttausenden Menschen am Flusslauf des Rio Doce sei ausgefallen.

 

Nahe der Stadt Colatina im Bundesstaat Espírito Santo, rund 400 km von der Unfallstelle entfernt, kam am Mittwoch (18.11.) die Armee zum Einsatz, um mit technischem Hilfswerk die Ufer der Stadt mit rund 120.000 Einwohnern gegen die erwarteten Schlammmassen zu schützen und die Wasserversorgung aufrecht zu halten. Über 50 Lkw mit Wassertanks waren rundweg im Einsatz gewesen, um Wasser aus anderen Regionen heranzubringen...weiterlesen...

 

 

Quelle: brasilnews.de